Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Licht- und Schattensaiten vs. Kexelür: Unveiling The Spell Of Obliteration (Review)

Artist:

Licht- und Schattensaiten vs. Kexelür

Licht- und Schattensaiten vs. Kexelür: Unveiling The Spell Of Obliteration
Album:

Unveiling The Spell Of Obliteration

Medium: CD/Download
Stil:

Experimental Black Metal

Label: Schattenpfade
Spieldauer: 33:33
Erschienen: 25.08.2023
Website: [Link]

Einen Gemeinschaftstonträger mit zwei überaus eigenwilligen Black-Metal-Long-Tracks haben das deutsche Projekt LICHT- UND SCHATTENSAITEN sowie die chilenische Band KEXELÜR unter dem Titel "Unveiling The Spell Of Obliteration" verwirklicht.

Bei LICHT- UND SCHATTENSAITEN handelt es sich um ein Solo-Projekt von Stefan Johannes, der auch mit dem Black-Metal-Duo Skarntyde durch den Underground geistert. Ähnliche Klangfarben sind nicht von der Hand zu weisen, denn auch der knapp 17-minütige Song "Ursprung des Endes" tönt auf besondere Weise melancholisch, weltabgewandt und rau, zudem handgemacht. Vorhersehbarkeit ist nicht das Anliegen von LICHT- UND SCHATTENSAITEN, und somit nimmt der Track einen unerwarteten Verlauf, ohne sich auf eine allzu gefällige Black-Metal-Variante festzulegen - "Ursprung des Endes" erklingt als Paradebeispiel für Abwechslungsreichtum, das Interludium auf der Akustikgitarre inbegriffen. Der ebenso naturromantische wie experimentelle Geist der frühen Ulver klingt nicht nur bei diesem stimmungsvollen Zwischenspiel an, und zweifelsohne fordert Stefan Johannes die Hörerschaft mit diesem Stück heraus – was nur fair ist, wenn man bedenkt, dass auch er selbst eine etwaige "Komfortzone" (darf es die im Black Metal überhaupt geben?) gar nicht erst ansteuert. Trotzdem tönt "Ursprung des Endes" nicht übertrieben vertrackt oder unzugänglich, sondern kann durchaus beim ersten Hören geschmeidig ins Ohr gehen – wenn man vielleicht auch ein Faible für die mittlere Ära von Negura Bunget oder für Alben von Ved Buens Ende, Dold Vorde Ens Navn und Konsorten hat…

Das chilenische Trio KEXELÜR geht im direkten Vergleich ein klein wenig versöhnlicher klingend zu Werke, und lässt von Anfang an seine Begeisterung für verschiedene Metal-Stile anklingen, die ebenfalls so individuell verflochten werden, dass mir wegen des rohen Fauchens das famose Afflicted-Debütalbum in den Sinn kommt. Doch auch "Visiones Del Declive" wartet mit akustischen Passagen, erhabenem Gesang und allerhand spannenden Wendungen auf, und spätestens nach neun Minuten sind wir im Grenzland finsteren Prog Metals angekommen, nach einer Viertelstunde gar im Ambientrausch…

In einer Zeit annähernd zahlloser Veröffentlichungen drohen solche Split-Alben kaum Gehör zu finden, und je kleiner und unangepasster das Projekt, desto größer ist dieses Risiko heutzutage. Ich wage zu behaupten, dass LICHT- UND SCHATTENSAITEN mit einer dramatischen Komposition wie "Ursprung des Endes" vor geraumer Weile auch eine abenteuerfreudige Hörerschaft jenseits des Black-Metal-Undergrounds angesprochen hätte, und auch Kexelür könnten prinzipiell sicher Interesse außerhalb enger Stilgrenzen wecken.
Das Split-Album wurde bereits 2023 via Bandcamp und nun über Schattenpfade als Digipak-CD veröffentlicht, und beide Songs rechtfertigen die Produktion eines physikalischen Tonträgers ganz ohne Frage, denn wem solcherlei eigenwillige Musik gefällt, der wird diese Scheibe sicher auch noch in Zukunft immer mal wieder mit Freude an all den Details hören.

FAZIT: Spannend, energisch und auch ein kleines bisschen schräg – LICHT- UND SCHATTENSAITEN wie auch KEXELÜR wissen auf "Unveiling The Spell Of Obliteration" mit eigenwilligem Black Metal abseits ausgetretener Pfade nachhaltig zu faszinieren. Wer kann das noch von sich anno 2024 behaupten?

Thor Joakimsson (Info) (Review 570x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Licht- und Schattensaiten: Ursprung des Endes
  • Kexelür: Visiones Del Declive

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!